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Die "Computergestützte kombinierte Elektro- und Phonokardiographie"

Bei der medizinischen Basisdiagnostik ergibt sich nicht selten das Problem eines vom Untersucher nicht interpretierbaren Herzgeräusches.
Andererseits werden viele Herzklappenveränderungen erst im mittleren bis fortgeschrittenen Patientenalter und nicht selten zufällig entdeckt. Beispielsweise im Rahmen einer präoperativen Untersuchung.

Medizintechnische Entwicklungen zu einer kostengünstigen, jederzeit verfügbaren und leicht anwendbaren Ergänzungsuntersuchung zu Auskultation und EKG sind derzeit nicht verfügbar. Es erfolgt deshalb nach der (mitunter vermeintlichen) Entdeckung eines nicht interpretierbaren Herzgeräuschs vom "Primäruntersucher"die Überweisung zum kardiologischen Facharzt, der eine echokardiographische Abklärung des Geräuschs vornimmt.
Dies bindet fachärztliche Kompetenz und finanzielle Resourcen und
führt nicht selten zu Verzögerungen in der Diagnostik, der gutachterlichen Beurteilung oder gar zum  Verschieben von dringlichen Operationen.
Eine Lösung dieses Problems stellt die als Patent angemeldete "Computergestützte kombinierte Elektro- und Phonokardiographie" dar.


Das Gerät

Das Gerät basiert auf einem herkömmlichen 12-Kanal EKG, bei dem in drei der Brustwandelektroden (links-parasternal, rechts parasternal und über der Herzspitze) Phonokardiographiemikrofone integriert sind.
Simultan zur EKG-Aufzeichnung (und ohne zusätzlichen Aufwand) erfolgt die Speicherung der durch die Mikrofone detektierten Geräusche. Auf einer im Gerät hinterlegten Datenbank sind die Geräusche bekannter, echokardiographisch gesicherter, Klappenvitien (Herzklappenfehler) hinterlegt. Mit ihnen wird der aktuelle Befund innerhalb von Sekundenbruchteilen verglichen.
Aus dem spezifischen Klangbild, dem Ort seiner maximalen Lautstärke und dem zeitlichen Zusammenhang des Geräusches mit dem QRS-Komplex in der EKG-Kurve erstellt die Software gegebenenfalls eine Verdachtsdiagnose, die gemeinsam mit der EKG-Interpretation ausgedruckt wird.


Ausblick

Zielsetzung bei der Entwicklung  des Geräts ist die Steigerung der Aussagekraft des  insbesondere in der Primärversorgung abgeleiteten EKGs.

Wegen der höheren Aussagekraft der Echokardiographie wird die Phonokardiographie heute fast nicht mehr angewendet.
Durch die Zuhilfenahme mehrerer Mikrofone und mit computerunterstützter Interpretation ermöglicht sie jedoch den Vergleich der detektierten Herzgeräusche mit einer hohen Anzahl an Geräuschmustern echokardiographisch bestätigter, bekannter Klappenvitien.
Sie ermöglicht somit auch dem kardiologisch unerfahrenen (oder hörgeschädigten) Untersucher, eine fundierte kardiologische Verdachtsdiagnose zu stellen.
 
Ein zusätzliches Modul erlaubt die Eingabe des aktuellen Blutdruckwertes vor der Ableitung des Phono-EKGs. Aus dem RR-Wert, bzw aus der RR-Amplitude lassen sich weitere kardiologische Rückschlüsse ziehen (beispielsweise hohe RR-Amplitude bei der Aorteninsuffizienz, niedrige RR-Amplitude bei Aortenstenose oder beim Perikarderguss). Diese Informationen werden automatisch in die Interpretation mit einbezogen.

Ein zweites Modul erlaubt die Eingabe der aktuellen Medikation und deren Dosierung. Die mit einer Arzneimitteldatenbank kombinierte Software warnt gegebenenfalls vor bradycardisierenden-, tachycardisierenden-, die QT-Zeit verlängernden  oder sonst in irgendeiner Form kardiotrop nachteilig wirkender Medikamente.

Die Anwendung dieser Technik spart Zeit beim Untersucher, verhindert durch Unerfahrene initiierte kardiologische Facharztuntersuchungen, erlaubt andererseits aber die Entdeckung von Klappenvitien quasi als "Zufallsbefund" und erhöht somit erheblich die Sicherheit des Patienten.

Anwendungsmöglichkeiten bieten sich nicht nur in der hausärztlichen Praxis, sondern auch im Bereich der präoperativen-, amtsärztlichen-, flugmedizinischen-, tauch- oder wehrmedizinischen- und betriebsärztlichen Diagnostik.


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